20200809 Waldbrand Beilrode 1Wiederitzsch, 10.08.2020 - Im Rahmen der überörtlichen Hilfe entsandte die Feuerwehr Leipzig am Samstag, den 08.08.2020 die GTLF der Freiwillige Feuerwehr Engelsdorf sowie unserer Ortswehr zu einem Waldbrand nach Beilrode bei Torgau im Landkreis Nordsachsen. Entlang der Bahnlinie Torgau - Falkenberg entwickelte sich ein Bahndammbrand zu einem Feld- und Waldbrand auf einer Fläche von ca. 50 Hektar. Die Tanklöschfahrzeuge wurden im Pendelverkehr zur Sicherstellung der Wasserversorgung eingesetzt und übergaben ihr Löschwasser an die im Brandabschnitt eingesetzten TSF-W, damit deren Besatzungen die Brandbekämpfung durchführen konnten. In den späten Abendstunden machten sich von Leipzig aus Wechselbesatzungen auf den Weg nach Beilrode, um ihre abgekämpften Kameraden abzulösen und die Einsatzfähigkeit der Tanklöschfahrzeuge auch in den Nachtstunden sicherzustellen.

In der Nacht sind die Maschinisten noch mehr gefordert als am Tag. Auch wenn man die Wege nach kurzer Zeit des Hin- und Herfahrens kennt ist das Fahren bei eingeschränkter Sicht sehr anstrengend. Durch die schweren Fahrzeuge werden die Waldwege ausgefahren, es entstehen Löcher und Wurzelwerk wird freigelegt. Hinzu kommen teilweise in den Fahrweg ragende Äste, die umfahren werden müssen. Das erfordert die ständige Konzentration des Fahrers und beansprucht auch die Technik. Kurz nach 5 Uhr verließ unser Mannschaftstransportfahrzeug mit einer frischen Besatzung die Gemarkung Wiederitzsch.

Am Sonntag um 19:22 Uhr bog unser GTLF wieder auf unseren Vorplatz ein. Eine starke Mannschaft erwartete bereits das stark verschmutzte Fahrzeug und dessen Besatzung, ausgerüstet mit Besen, Lappen, Staubsauger, Waschbürste und Kärcher. Durch jede Ritze war der Staub eingedrungen, keine Ecke und kein Teil der Beladung war sauber geblieben, sodass wir den Tanker komplett abgerüstet haben. Viele Hände, schnelles Ende - nach gut anderthalb Stunden stand das gute Stück wieder im alten Glanz vor uns.

20200809 Waldbrand Beilrode 2Damit ihr mal eine ungefähre Vorstellung von unserem Einsatz in Beilrode bekommt haben wir einen kleinen Faktencheck zusammengestellt:

   Die Alarmierung erfolgte am Samstag 15:22 Uhr, das Fahrzeug war am Sonntag 19:22 Uhr wieder zurück. Das sind ziemlich genau 28 Stunden, die das Fahrzeug im Einsatz war.

   Bewerkstelligt haben das vier Besatzungen zu jeweils drei Einsatzkräften.

   Um die Belastung für das Fahrzeug einzuordnen muss man sagen, dass der Motor eigentlich fast die ganze Zeit gelaufen ist und das Fahrzeug in Bewegung war, denn die Wasseraufnahme und -abgabe dauerte nur wenige Minuten.

   Beilrode ist ungefähr 65 km von uns entfernt, die Fahrzeit beträgt mit dem LKW rund eine Stunde. Über so eine ausgedehnte Strecke freut sich bei uns jeder Maschinist, das kann man so offen sagen. In Summe hat das GTLF in diesem Einsatz 321 km zurück gelegt.

   Der Löschwasserbehälter im Fahrzeug fasst 4.800 Liter, die Besatzungen haben 28x das Löschwasser übergeben, das ergibt einen Wassertransport von rund 134 Kubikmetern!

   Unser GTLF und das baugleiche Fahrzeug der #FreiwilligeFeuerwehrEngelsdorf haben einen zuschaltbaren Allradantrieb, kurze Überhänge und eine gute Bodenfreiheit, sind also gut für dieses Gelände gewappnet.

Seit einigen Jahren führt die Branddirektion Leipzig mit den geländefähigen Feuerwehrfahrzeugen ein Geländefahrtraining durch, an dem auch unsere Maschinisten teilgenommen haben. Das ist eine tolle Sache und das Gelernte konnte bei diesem Einsatz abgerufen werden. Das spricht nicht nur für die Maschinisten, sondern auch für die Ausbilder und das Ausbildungskonzept. An dieser Stelle vielen Dank an Jens Tonndorf und Tobias Knoppe die diese Ausbildung federführend organisieren!

Wir danken auch allen Einsatzkräften jedweder Fahrzeugfarbe für die gute Kameradschaft und die prima Zusammenarbeit. Vor zwei Wochen halfen Feuerwehren des Landkreises Nordsachsen beim Brand einer Recyclinganlage in Leipzig, nun konnten die Kameraden auf uns zählen! Helfen in Not ist unser Gebot!

Ein Ende des Einsatzes ist aktuell noch nicht abzusehen. Wir wünschen den Kameraden vor Ort viel Erfolg und Kraft bei den weiteren Aufgaben!

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